Fluffige Focaccia einfach selber gemacht

Bei dieser fluffigen Focaccia werdet ihr das Gefühl haben, in ein Kissen zu beißen: luftig, weich und leicht – einfach nur herrlich! Focaccia ist schon eine wunderbare Sache, so simpel und doch so gut! Und das Praktische ist, man kann sie mit allen möglichen Zutaten belegen, auf die man Lust oder die man gerade da hat! Diese fluffige Focaccia ist eine leckere Hauptmahlzeit oder eine tolle Beilage zu einem mediterranem Essen und obendrein noch ganz einfach zu machen!

Weshalb du Poolish für die Focaccia verwenden solltest

Poolish ist ein Vorteig, der mit Wasser, Mehl und einer kleinen Menge Hefe angesetzt wird. Dabei ist das Mehl-Wasser-Verhältnis 1:1, d.h. beispielsweise auf 100 gr Mehl kommen 100 gr Wasser. Der Poolish verleiht dem Teig mehr Elastizität und außerdem ein leicht säuerliches, unverwechselbares Aroma.

Für dieses Rezept solltet ihr euch mindestens 24 Stunden Zeit einplanen. Diejenigen, die es nicht ganz so eilig haben, können den Teig sogar bis zu 48 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Für dieses Rezept braucht ihr nur eure Hände und etwas Zeit! Der Teig wird nämlich nicht geknetet, sondern allein durch Falt- und Ruheeinheiten (auch Stretch&Fold Technik genannt) hergestellt.

Das Rezept ergibt eine Focaccia (für ein Blech von ca. 25cm x 36cm)

Zutaten für den Poolish

  • 330 gr Mehl (vorzugsweise ein Tipo 00 Mehl mit möglichst hohem Proteingehalt (>12 gr))
  • 330 gr Wasser
  • 1 gr Trockenhefe (oder 3 gr frische Hefe)

Zubereitung des Poolish

  • Wasser in die Schüssel geben, die Trockenhefe hinzufügen und mit einem Löffel kurz verrühren.
  • Nun das Mehl langsam zum Hefe-Wasser hinzugeben und mit dem Löffel vermischen. Dabei darauf achten, dass kein trockenes Mehl über bleibt.
  • Wenn das ganze Mehl eingearbeitet ist, gleicht der Teig einer unförmigen, feuchten und klebrigen Masse (siehe Bild unten).
  • Nun die Schüssel bedecken (mit einem Deckel oder zur Not mit Klarsichtfolie), eine Stunde bei Raumtemperatur ruhen lassen und anschließend für mindestens 16 bis maximal 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Zutaten für den Hauptteig

  • 100% Poolish
  • 170 gr Mehl (vorzugsweise ein Tipo 00 Mehl mit möglichst hohem Proteingehalt (>12 gr))
  • 13 gr feines Salz

Zubereitung des Hauptteiges

  • Poolish und Mehl in eine Schüssel geben und grob mit einem Löffel vermischen bis das Mehl komplett eingearbeitet ist.
  • Salz hinzugeben und ebenfalls grob mit dem Löffel mit dem Teig vermischen.
  • Den Teig bedecken (z.B. mit Klarsichtfolie oder Deckel) und 1 Stunde bei Raumtemperatur ruhen lassen.
  • Danach die Arbeitsfläche mit etwas Wasser einreiben und den Teig darauf geben. Der Teig wird zu dem Zeitpunkt sicherlich noch einer feuchten und klebrigen Masse ähneln – aber keine Sorge, das wird sich noch ändern! Nun die Hände mit etwas Wasser befeuchten und den Teig von allen vier Seiten (oben, links, rechts, unten) nacheinander von unten nach oben ziehen und in die Mitte falten. Der Teig mag jetzt immer noch wie eine unfömige Masse aussehen, aber nur Geduld! Den Teig mit der Schüssel bedecken und für 30 min ruhen lassen.
  • Danach das Ganze wiederholen und den Teig wieder von allen vier Seiten nacheinander von unten nach oben ziehen und in die Mitte falten. Eventuell merkt ihr schon, dass der Teig nach diesen 30 min etwas stabiler geworden ist.
  • Nun den Teig mit der Schüssel bedecken und wieder für 30 min ruhen lassen. Nach diesen 30 min die Falteinheiten von allen vier Seiten nochmals wiederholen.
  • Insgesamt könnt ihr 4 bis 6 Falt- und Ruheeinheiten einplanen, also 2 bis 3 Stunden. Mit jeder Falt- und Ruheeinheit werdet ihr merken, dass der Teig immer stabiler und fester wird – ein Zeichen dafür, dass sich das Glutennetzwerk bildet.
  • Nach der letzten Falteinheit solltet ihr in der Lage sein, den Teig zu einer runden Kugel zu formen (wie ihr den Teig rund formt, könnt ihr auch in diesem Video sehen). Eine verschließbare Schüssel leicht einölen, den Teigball hineingeben und bedecken.

Teigruhe

  • Nun den Teig mindestens 12 oder bis zu 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Danach die Arbeitsfläche mit etwas Wasser einreiben, den Teig darauf geben und wieder zu einer Kugel formen (z.B. mit der Faltmethode oder wie in diesem Video).
  • Danach das Blech, in dem die Focaccia gebacken werden soll, von allen Seiten großzügig mit Olivenöl einreiben und die Teigkugel reinlegen.
  • Die Oberfläche des Teiges mit etwas Olivenöl einreiben und die Form bedecken (z.B. mit Klarsichtfolie oder einem Deckel).
  • Nun den Teig für 2 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen oder bis zu 24 Stunden in den Kühlschrank geben.
    Hinweis zur Kühlschrankvariante: nach den 24 Stunden lasst ihr den Teig 2 Stunden bei Raumtemperatur ruhen und bedeckt ihn, und macht dann mit dem Schritt „Focaccia belegen“ weiter.
  • Nach den 2 Stunden sollte der Teig an Volumen zugenommen haben. Die Hände etwas befeuchten und mit den Fingern mehrere Vertiefungen eindrücken.

Focaccia belegen

Beim Belegen könnt ihr euer Kreativität freien Lauf lassen bzw. euch auch danach richten, was ihr gerade zu Hause habt. Beliebt sind z.B. Kirschtomaten, getrocknete Tomaten, Oliven, Zwiebeln. Ich habe mich für diesen Belag entschieden:

  • Gegrillte Paprika
  • Oliven
  • Rosmarin
  • Grobes Meersalz (Menge nach eigenem Geschmack)
  • Olivenöl
  • Wasser

In die Vertiefungen könnt ihr nun den Belag drücken, also in meinem Fall die Paprikastücke und Oliven. Dann Rosmarin und Meersalz darüber streuen. 3 EL Olivenöl und 3 EL Wasser in einer kleinen Schüssel vermischen und über den Teig geben (bei Bedarf könnt ihr auch mehr oder weniger vom Olivenöl-Wasser Gemisch darüber geben). Den Teig nun nochmals für eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.

Focaccia vor dem Backen
Focaccia vor dem Backen – Nahaufnahme

Focaccia backen

  • Ofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Das Blech mit der Focaccia in den Ofen geben und für 30 min backen (je nach eigener Präferenz und Bräunungsgrad auch etwas kürzer oder länger).

So sieht die fertige fluffige Focaccia aus

Focaccia von oben
Focaccia nach dem Backen
Focaccia aufgeschnitten
Focaccia aufgeschnitten

Entdecke mehr

Du hast Lust am liebsten sofort mit dem Pizzabacken loszulegen, fragst dich aber wo du starten sollst? Auf dieser Seite habe ich dir die wichtigsten Informationen und Links zusammengefasst.

Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Focaccia Rezept weiterhelfen. Solltest du noch offene Fragen haben, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Ich freue mich sehr, wenn du diesen Beitrag mit Freunden und Bekannten teilst.

Julia

5 Kommentare

  1. Oliver 16. September 2021 at 20:03

    Hallo Julia,

    vielen, vielen lieben Dank dafür, daß du deine Begeisterung für Pizza durch diesen tollen Blog mit uns teilst.
    Ich bin jetzt seit knapp anderthalb Jahren als Hobbypizzaiolo kreativ und habe inzwischen, auch dank Dir und deinem Blog, ein sehr ordentliches, fortgeschrittenes Pizzalevel erreicht. Den Großteil der mir bekannten Pizzerien habe ich bereits hinter mir gelassen, und auch Besucher sind jedesmal von meinen Pizzen begeistert.

    Ich freue michschon darauf, dein Focacciarezept auszuprobieren und sende Dir viele liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet.
    Weiter so!

    1. Julia 16. September 2021 at 21:08

      Hallo Oliver,

      vielen lieben Dank für deine Worte, das bedeutet mir sehr viel! Freut mich sehr, dass dir der Blog zu einem neuen Pizzalavel verholfen hat! Deine Besucher fragen dich sicherlich schon, wann du eine Pizzeria aufmachst 😉

      Lass mich auf jeden Fall wissen, wie die Focaccia bei dir rausgekommen ist!

      Viele Grüße
      Julia

  2. Christoph 8. Januar 2023 at 16:31

    Wenn ich richtig gerechnet habe, ist das ein Teig mit 66 % Hydration? Bei Focaccia lese ich oft 80 %. Kann ich die Wassermenge hier einfach erhöhen?

    1. Julia 8. Januar 2023 at 17:44

      Hallo Christoph,

      ja, du hast richtig gerechnet mit den 66%. Klar kannst du das Focaccia Rezept auch auf 80% Hydration erhöhen. In dem Fall einfach die Mehlmenge reduzieren, die du beim Hauptteig zum Poolish gibst: 80 statt 170 Gramm. Dann würde ich aber auch die Salzmenge leicht reduzieren: 11 statt 13 Gramm.

      Viele Grüße
      Julia

      1. Christoph 9. Januar 2023 at 10:38

        Super, vielen Dank!

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